Es war beim Seminar „Resilienz in der Beratung“ vergangenen Herbst. Wir arbeiteten zum Resilienzfaktor Zukunftsorientierung als ich die Teilnehmer/-innen mit Bildern vom Zürcher Ressourcenmodell in Kleingruppen arbeiten ließ. Ich warf einen Blick auf die Bilder, die noch am Boden lagen – und da sprang mich eines an. Das Wüstenbild. Ich nahm es in die Hand, tauchte in das Bild ein – Sand, Himmel, Ruhe, Stille, karge Umgebung, Klarheit, Einfachheit – und hatte das Bedürfnis, dorthin zu wollen.

Im Oktober dieses Jahres war ich dort. Ich zog mit einer Karawane 7 Tage durch die Wüste und genoß jeden Moment. Den anfänglichen Regen (angeblich gab es einen zuletzt vor 13 Jahren), die Sanddünen, das gute Essen, die Gemeinschaft während dem Essen, das Bekochtwerden, der gemeinsame Tanz bei Trommelmusik, das Schlafen unter dem Sternenhimmel, die Sicherheit durch die Dromedare.

Mit Ruhe und großer Dankbarkeit kam ich nach insgesamt 12 Tagen nachhause zurück. So schön wie jetzt war mein Zuhause noch nie.

Wenn ich jetzt auf die Reise zurückblicke, dann merke ich, wie sich mein Leben durch die jahrelange Beschäftigung mit der Resilienzthematik verändert hat.

  • Ich weiß, welche Kraft in Träumen und Wünschen steckt (Zukunftsorientierung).
  • Ich spüre, wie gut Gemeinschaft tut (Netzwerkorientierung – Beziehungsorientierung).
  • Neben Yoga und Taketina habe ich erfahren, dass eine Wüstenwanderung ähnliche Wirkung hat (Selbstregulation).
  • Entscheidungen zu treffen sind notwendig, um etwas in Bewegung zu bringen (Verantwortung übernehmen).
  • Wenn der Wanderschuh in Einzelteile zerfällt, gibt es mehrere Möglichkeiten des Umgangs (Lösungsorientierung).
  • Auch wenn Vieles derzeit unsicher ist – das Vertrauen, dass sich alles gut ausgehen wird (realistischer Optimismus).
  • …und sollte es anders sein, dann ist es wie es ist (Akzeptanz).

Führen mit Herz und Hirn – sich selbst und andere.