Entscheidungen treffen  – Mit Herz und Hirn

Als Führungskraft treffe ich täglich mehrmals Entscheidungen. Während ich früher Entscheidungen sehr unüberlegt traf, bin ich heute so stolz,  Entscheidungen aufgrund objektiver Kriterien treffen zu können. Endlich weg von immer „nur“ diesen Bauchgefühlentscheidungen. Für mich war das eine wichtige Entwicklung und hatte etwas mit Erwachsenwerden zu tun. Wie überrascht war ich aber, als ich mich dann als Trainerin genauer mit dem Prozess des Entscheidungentreffen beschäftigte. Bewusst widme ich mich dem Thema, seitdem ich mich mit der Resilienzforschung beschäftige. In meinen Vorträgen erkläre ich die 7 Resilienzfaktoren von  Monika Gruhl von denen ein Faktor Verantwortung übernehmen lautet. Immer dann, wenn ich Verantwortung übernehme, treffe ich Entscheidungen (keine Entscheidung zu treffen, zähle ich hier nicht als Entscheidung treffen). Und genau da habe ich, wenn ich mir Denkzeit nehmen kann, die Möglichkeit, aus mehreren Varianten die passende Variante herauszufiltern. Das passiert meistens sehr schnell. Besonders hilfreich ist hier ein Tool von Edward de Bono, der auf einfache Art und Weise Kopf und Gefühl bei seinem 6-Hut-Denken in Verbindung bringt. Weder der Kopf, noch das Gefühl werden in den Vordergrund gestellt, sondern beide Teile stehen gleichwertig nebeneinander. Und nur dann, wenn beide Teile zusammenpassen und zusammenstimmen, tritt das Gefühl ein, die „richtige“ Entscheidung getroffen zu haben.

Ob es tatsächlich die Richtige ist, das zeigt sich viele Jahre später. Erst im Rückblick lässt sich das anhand der Konsequenzen bewerten.